Monthly Archives: July 2011

Rückblick KW 24 & 25 – China Special

Langsam verdunklen sich die Wolken über Chinas Wirtschaftswunder, anbei ein paar Links aus den vergangenen Tagen:

Must read: Langes aber sehr interessantes Interview über die kritische Situation in China

Sojabohnen als Schwarzmarkt Finanzierungsmaschine

Wetten auf einen schwächeren Yuan sind teurer als auf einen stärkeren Yuan

Moody’s warnt vor Schuldenproblem bei Chinas Regionalregierungen

Chinas Bau Blase in ein paar Grafiken

Probleme bei den kleinen Chinesischen Unternehmen durch die steigenden Kosten

Man darf gespannt sein, wie das weiter geht. Softlanding oder Krise ? Interessant dürfte es sein, mal auf die nächsten Berichte der China Exporteure zu schauen.

Lesenswertes – Rückblick KW 24 & 25

Urlaubsbedingt ein kurzer Rückblick auf interessante Artikel in den letzten 2 Wochen:

Greenbacked is back

WESCO / Charlie Munger Protokoll (sehr lesenswert)

Schöner Value Artikel zu Halford’s (UK)

Interessantes zum Bankia IPO

John Mauldin Ausblick auf das 2te Halbjahr

Wann werden Banken als Investment interessant ?

Swap ETFs fliegen aus den Portfolien großer Vermögensverwalter

Konsumentenverschuldung in Brasilien erreicht erstaunliche Höhen

Wer erinnert sich noch an Myspace ? Das war der erste Versuch von Social Networking. Leider nicht erfolgreich.

Porsche SE Vz – operatives Porsche Geschäft oder nur eine VW Aktien Holding ?

Vor zwei Wochen hatten wir uns ja mal die Porsche Aktie angeschaut und für nicht besonders interessant befunden im Vergleich zur VW Aktie.

Seitdem hat die Aktie deutlich zugelegt:

Die “Kollegen” von Investor Inside haben das prognostiziert. Dazu erstmal eine ehrliche Gratulation.

Interessant ist allerdings die Begründung:

Porsche bleibt der profitabelste Autobauer der Welt, das sollte nicht vergessen werden. Die jüngsten Absatzzahlen zeigen deutlich, dass sich der Konzern nicht nur in den Märkten von morgen bestens platziert hat, sondern auch das der Produktmix den Zeitgeist genau getroffen hat. Gäbe es heute nur den 911er bei Porsche zu kaufen wäre das Unternehmen wohl in ernsten Schwierigkeiten. Inzwischen wird ein Großteil der Umsätze mit dem Cayenne und dem Panamera gemacht. Weltweit stieg der Absatz bei Porsche im April um knapp 53 Prozent auf 11.741 Fahrzeuge. In China konnte man mit 2.316 ausgelieferten Porsche-Fahrzeugen ein Plus von 48,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchen.

Davon entfallen 5 998 Einheiten auf den Cayenne und 2 212 Fahrzeuge auf den Panamera. Der Kult-Sportwagen schlechthin, der 911, ist 2 225 Mal in Kundenhand übergeben worden, Cayman und Boxster bringen es zusammen auf 1 306 Fahrzeuge. Mit dem Cayun wird demnächst eine neue Baureihe für den schmalen Geldbeutel aufgelegt und deckt dann das Segment des bezahlbaren SUVs zusätzlich ab. Ich gehe davon aus, dass der Cayun den Porsche Konzern somit noch in ganz andere Umsatzgrößen katapultieren könnte, da sich die Geländewagen offensichtlich

Auch im aktuellen Post wird auf das extrem gut laufende Porsche Geschäft als Grund eingegangen:

Für Porsche Aktionäre läuft es weiterhin rund!Auch die jüngsten Absatzzahlen aus den USA können einmal mehr überzeugen dass sich der Autobauer auf dem richtigen Weg befindet. Porsche lieferte im Juni 2.546 Fahrzeugen in den USA aus. Das sind 18,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Wiedermal war es der Cayenne der beim Absatz glänzen konnte, und sich zum echten Verkaufsschlager für Porsche entwickelt hat. Vom Cayenne alleine wurden 1.009 Fahrzeuge in den USA ausgeliefert was einer Absatzsteigerung von über 100 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Umso logischer ist auch der konsequente Ausbau des Konzerns in Sachen SUV. Mit dem kleinen Cayenne, dem Cayun wird bald die fünfte Baureihe an den Markt kommen. ich gehe davon aus, dass der Erfolg des Cayun mindestens genauso groß werden dürfte wie der des großen Bruders.

Wir wollen jetzt den Kollegen den Erfolg nicht madig machen, aber man sollte vielleicht doch auf Folgendes hinweisen:

– 49,9% des operativen Geschäftes (“Porsche Zwischenholding”) gehört mittlerweile direkt VW
– die restlichen 50,1% liegen bei einem Treuhänder und sind mit eine “put/Call” Konstruktion belegt
– zu den Put/Call Optionen kann man sich Details im Volkswagen Geschäftsbericht Anhang Nr. 41 ab Seite 339 anschauen
De Facto aber sind auch die restlichen 50,1% des operativen Porsche Geschäftes schon zu einem fixen Preis an VW verkauft, da eine Put/Call Kombination mit dem gleichen Basispreis einem Terminverkauf entspricht.

Was bedeutet das nun ? Ganz einfach, das operative Porschegeschäft wird zwar anteilig noch zu 49,9% “at Equity” bei der Porsche SE bilanziert, wirtschaftlich aber ist Volkswagen schon 100% Eigner des Geschäftes.Das wird auch dadurch reflektiert, dass VW 1,7 Mrd. EUR als Ergebnis aus dieser Konstruktion realsiert hat, da die Upside aus der guten Entwicklung bei Porsche nur Volkswagen zusteht.

Der Wert der Porsche SE hängt somit nur zu einem ganz geringen Anteil von der Porsche Geschäftsentwicklung ab (indirekt über die VW Aktie), der weitaus größere Teil hängt an der Entwicklung der VW Aktien. VW hat diesen Weg gewählt um auch ohne Merger an 100% des operativen Porsche Geschäftes zu kommen.

Schaut man auf den Chart sieht man auch sehr deutlich den Gleichlauf von Volkswagen und Porsche:

Fazit: Der Wert der Porsche Aktie hängt nur zu einem verschwindend geringen Teil vom operative Geschäft von Porsche ab, die einzig relevanten Werttreiber sind der Wert der VW Aktie, die Steurthemen und die Klagen.

P.S. Ich hoffe, die Kollegen sind jetzt nicht sauer, ich wollte nur auf ein allgemein vorhandenes Missverständnis hinweisen und habe deren Potsts als Beispiel genommen. Viele denken, dass sich unter der Porsche SE noch irgendwas mit Porsche verbirgt, dem ist aber nicht mehr so.