Sino Forest Update & Asian Bamboo Glaubwürdigkeit wieder herstellbar ?

Sino Forest:
Nachdem John Paulson ja ohne Rücksicht auf Verluste seine Position geschlossen hatte, gab es am Tag darauf eine offensichtlich gefakte Meldung, dass Muddy Waters Gründer Carson Block angeblich von der SEC wegen Kursmanipulation angeklagt wurde.

Auf Bloomberg gibt es noch einen ganz interessanten Artikel zu einem US Value Investor, der ebenfalls stark in Sino Forest investiert war..

Christopher Davis, a value investor who researches stocks and holds them for long periods, owned 13 percent of the Chinese tree-plantation owner as of April 29 through his Tucson, Arizona-based Davis Selected Advisers LP. The value of that stake has since dropped 92 percent, or more than $600 million, as Muddy Waters LLC, an investment firm run by Carson Block, said Sino-Forest overstated its timber holdings.

Bei Asian Bamboo haben wir wohl unseren virtuellen Short zu früh aufgelöst. Die Aktie fällt weiter wie ein Stein.

Dagegen hilft auch eine Erhöhung des Rückkaufprogramms auf 300K Aktien nicht und auch die eher Homöopatischen Rückkäufe des CEOs.

Es kommt immer wieder die Frage auf, was Asian Bamboo tun könnte, um Anleger von der Werthaltigkeit des Geschäftes zu überzeugen. Aus unserer Sicht könnten z.B. folgende Punkte dazu beitragen:

+ der CEO reinvestiert einen signifikaten Teil seiner Verkaufserlöse aus den letzten Jahren in die Aktie. In 2010 hat er ja mal schöne 31 Mio EUR ausgecasht, da könnte er doch locker mal 10-20 Mio wieder reinvestieren. Das könnte wirklich Vertrauen schaffen. Die 1000 Stück Meldungen dagegen sind einfach nur lachhaft.

+ es gibt “full disclosure” über die offenen Punkte (siehe unsere Frageliste)

+ zusätzlich wäre insbesondere Einblick in die Pachtverträge hilfreich und offizielle, nachprüfbare Bestätigungen über den Plantagenbesitz notwendig. Das Beispiel Sino Forest hat gezeigt, dass lustige Ausflüge mit Analysten und bunte Bilder im Geschäftsbericht nicht ausreichen, weil an einem Baum (oder Bambus) ja kein Eigentümerschild klebt.

Fazit: Asian Bamboo wird es weiter schwer haben. Ohne nachprüfbare Fakten zum Besitz der Plantagen und den offenen Bewertungsproblemen wird das Papier wahrscheinlich zum “Zockerwert” degenerieren. Da hilft auch das gebetsmühlenartige wiederholen der Prognosen nicht viel. Jetzt wären handfeste Beweise oder “Taten” gefragt.

7 comments

  • Wenn diese Misstrauenswelle dazu führen sollte, das wirklich auf 3 Jahre keine KE zu akzeptablem Kurs erfolgen kann und man ein gedrosseltes Wachstum rein aus dem Cashflow zeigen wird, so hätte es doch zu einem guten Ende geführt.
    Dann würden die Aktien von den Growth zu den Valueinvestoren wechseln müssen, was meist zu attraktiven Konditionen vollzogen wird.

    Das Geschäftsmodell ist ja stark mit der deutschen KTG agrar vergleichbar, bei der im gleichen Rythmus KEs erfolgten, bis die HV kein weiteres Kapital mehr genehmigt hat. Seither emmitiert KTG mit wachsender Begeisterung Unternehmensanleihen.

  • “Es kommt immer wieder die Frage auf, was Asian Bamboo tun könnte, um Anleger von der Werthaltigkeit des Geschäftes zu überzeugen.”

    Ich halte die Frage für wenig hilfreich.
    Der Markt ist grundsätzlich hysterisch und tendetiell malevolent!!!

    Ich erwarte nicht von einem guten Management, dass es auf Kurse reagiert, oder gar sich von Marktturbulenzen das eigene Handeln vorschreiben läßt. Völlig ausreichend, wenn gut gewirtschaftet und die Prognose eingehalten oder gar übertroffen wird.

    m.E. ist es auch die große Krux an der politischen Bearbeitung des Staatsschuldenthemas, dass man zu viel Rücksicht auf den Markt nimmt, statt gegen ihn zu arbeiten. Es geht nicht an, dass der kleine Markt mit CDS die europäischen Staaten erpresst. sorry für das offtopic

    • hallo pantarhei,

      das geschäftsmodell von Asian Bamboo war bislang auf regelmässige kapitalerhöhungen ausgelegt, da der freie Cashflow ja immer negativ war.

      Du hast vollokmmen recht, theoretisch könnte man auch das Geschäftsmodell umstellen und rein aus dem freien Cashflow organisch wachsen. Wenn das geht…aber das würde dauern und ausserdem wohl nicht dem kommunizierten Wachstum entsprechen.

      mmmi

      • #pantarhei,

        eins noch: das Management (insbes. der CFO) haben sich ja ein dickes Optionspaket mit Ausübungskurs 31 EUR gegönnt.

        Rein persönlich ist es da schon nachvollziehbar, dass amn da bei sinkenden Kursen nervös wird.

        mmi

    • @Pantahei:

      Beim Offtopic bin ich deiner Meinung: Da wackelt der Schwanz mit dem Hund. Der Markt sollte auf die äußeren Ereignisse reagieren, sie nicht vorschreiben. Das ist eine verkehrte Welt momentan. Wenn Griechenland pleite geht, dann haben sich halt ein paar Leute geirrt. Wir können nicht schon deshalb jeden retten, um die Unfehlbarkeit mancher Leute nicht zu hinterfragen.

  • Einverstanden. Mir persönlich wäre ein Aktienkauf des CFO am liebsten. Herr Sjovall ist das Gesicht von AB dem Kapitalmarkt gegenüber. Es irritiert mich, dass auf Eure Fragenliste seit April wohl keine Antwort gekommen ist. Ist das so? Die Fragen sind legitim und zu einem grossen Teil auch wichtig. Auf der HV sind wohl keine solchen Fragen gestellt worden. Das wäre ein gutes Forum gewesen. Wart Ihr nicht dort? Egal, ich sehe keinen Grund, sie nicht zu beantworten.

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