Monthly Archives: January 2011

Opportunistic Investment: Offene Immobilenfonds Teil 1

Ein paar Grundgedanken zu den offenen/geschlossenen Immobilienfonds, die Hintergund Geschichte kennen die meisten ja mittlerweile. Falls nicht, kann man z.B. hier noch ein bischen nachlesen:

Im Prinzip kann man 2 Kategorien unterscheiden

a) geschlossene Fonds die auf jeden Fall abgewickelt werden
– P2 Value
– Kanam US
– DEGI Europe

b) geschlossene Fonds bei denen noch eine (rest)Hoffnung besteht
– Degi International
– AXA Immoselect
– Kanam
– CS Euroreal
– UBS 3D
– TMW Welt

Die Analyse über zukünftige Entwicklungen insbesondere der Wiedereröffnung sollte folgende Faktoren enthalten:

1. Zukünftige gesetzliche Regelungen. Das ist scher einer DER Schlüssel zum ganzen Thema

2. Vertriebskraft der Fondsgesellschaft als kritischer Erfolgsfaktor

3. Bewertung. Hier kann man mit Vergleichen zu börsennotierten Reits recht weit kommen

4. Psychologie und Spieltheorie. Wie verhalten sich die Investoren und Fondsanbieter?

Der aktuelles Stand ist momentan folgender:

– Die zukünftigen gesetzlichen Regelungen (lock up für investoren etc.) gelten erst ab 2012 und nur für Neuanleger
– Umwandlungen in Reits werden nicht möglich sein
– DEGI hat nach wie vor keinen Vertriebspartner

Schaut man sich die aktuellen Discounts zum aktuellen NAV an, ergibt sich folgendes Bild:

Name NAV Börsenkurs Discount akt NAV
KANAM US GRUNDINVESTFONDS 17.33 14.99 13.6%
MORGAN STANLEY P2 VALUE 24.99 16.30 34.8%
DEGI EUROPA 48.4 36.12 25.4%
       
DEGI INTERNATIONAL 45.87 28.15 48.9%
TMW IMMOBILIEN WELTFONDS 50.47 36.00 28.7%
AXA IMMOSELECT 56.06 39.75 29.1%
UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR 10.03 7.50 25.2%
KANAM GRUNDINVEST FONDS 55.18 42.45 23.1%
SEB IMMOINVEST 55.78 48.00 13.9%
CS EUROREAL-A€ 58.97 52.75 10.5%
UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN 15.04 14.30 4.9%

Auf den ersten Blick eine recht weite Spreizung, mit dem DEGI International als absoluten Spitzenreiter. Das Problem an diesem Vergleich ist allerdings, dass die NAVs einiger Fonds bereits stark abgewertet sind, (DEGI Europe, Morgan Stanley), andere aber noch fast gar nicht abgewertet haben (DEGI International).

Von daher macht es auch Sinn, sich die Abschläge relativ zum 2008er NAV anzuschauen, das war der letzte Stand bevor die Abwertungen vorgenommen wurden:

Name Discount zum 2008 NAV
KANAM US GRUNDINVESTFONDS 40%
MORGAN STANLEY P2 VALUE 68%
DEGI EUROPA 42%
   
DEGI INTERNATIONAL 49%
TMW IMMOBILIEN WELTFONDS 30%
AXA IMMOSELECT 28%
UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR 29%
KANAM GRUNDINVEST FONDS 22%
SEB IMMOINVEST 9%
CS EUROREAL-A€ 8%
UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN 4%

Hier kann man (mit etwas gutem Willen) 3 Cluster ausmachen:

1. Fonds mit Discounts von 40% und mehr, darunter alle 3 bereits geschlossenen Fonds und der Degi International
2. Fonds mit Discounts von 20-30%
3. Fonds mit Discounts unter 10%

Das erste Cluster umfasst also mit den 3 endgültig geschlossenen Fonds und dem DEGI International quasi die Abwicklungsfälle. Beim DEGI International kann man mangels Vertriebspartner davon ausgehen, dass eine Wiedereröffnung sehr unwahrscheinlich ist

Das zweite Cluster sind die Wackelkandidaten. TMW hat keinen eigenen Vertrieb, Kanam musste schon den ersten Fonds dicht machen (konnte allerdings schnell und mit recht niedrigen Discounts liquidieren) . Axa hat ebenso keine Bankschalter,, sondern maximal ein paar Versicherungsvertreter, die im Zweifel nur schwer OIs verkaufen können.

Das dritte Cluster wiederum umfasst relativ große Fonds (mehrer Milliarden schwer), hinter denen Emittenten mit größerer Vertiebspower stehen und der Markt es als relativ wahrscheinlich erachtet, dass der Fonds irgendwann mal wieder aufmacht.

Etwas aus dem Rahmen dieser Cluster fällt vom Pricing her der UBS D3 Fonds, der trotz des Backings von UBS mit einem hohen Abschlag notiert. Hier spielt sicher die geringe Größe des Fonds (300 Mio NAV) und die schlechte Vermietungssituation.(85%) eine Rolle, man glaubt hier wohl nur bedingt an eine Wiederöffnung des Fonds.

Zur Bewertung dann im 2ten Teil…

Transaktionen 10.01.2011

VWAP 10.01.2011        
  VWAP VWAP_VOLUME 15% Anzahl Aktien max. Volumen
AS CREATION TAPETEN 28.6991 2454 368.1 10,564.14 €
KSB AG-VORZUG 616.7303 634 95.1 58,651.05 €
FROSTA AG 19.5519 2530 379.5 7,419.95 €
WESTAG & GETALIT -VORZ AKT 18.2219 2552 382.8 6,975.34 €
HORNBACH BAUMARKT AG 49.5348 525 78.75 3,900.87 €
STO AG-PREFERRED 92.8321 811 121.65 11,293.02 €
TONNELLERIE FRANCOIS FRERES 27.944 467 70.05 1,957.48 €
EINHELL GERMANY AG-VORZUG 43.2733 3479 521.85 22,582.17 €
WMF- WUERTTEMBERG METAL- PRF 25.0602 6412 961.8 24,102.90 €
EMAK SPA 4.3487 1273 190.95 830.38 €
         
DEGI INTERNATIONAL 28.1607 3091 463.65 13,056.71 €
AIRE GMBH & CO KGAA 8.92 10661 1599.15 14,264.42 €
DRAEGERWERK AG& CO KGAA 122.9657 1030 154.5 18,998.20 €
ASIAN BAMBOO AG-BR 38.448 36945 5541.75 213,069.20 €

Opportunistic Short: Asian Bamboo

Auf den ersten Blick sieht Asian Bamboo wie eine der typischen China Erfolgsgeschichten aus. Wachstum versteht sich von selbst, man baut schließlich die schnellsten wachsende Pflanze der Welt (Bambus) an und verkauft u.a. die Bambussprossen als Nahrungsmittel und die Stämme für den Bau und diverse andere Nutzungsmöglichkeiten.

Der Chart kennt seit einem kleinen Rücksetzer seit Anfang 2009 nur eine Richtung und hat sich seitdem knapp verachtfacht.

Chart

Interessanterweise koppelte sich der Kurs auch von anderen Werten in dem Sektor, wie z.B. Chaoda Agriculture komplett ab:

Vergleich

Die Gewinnreihe sieht ebenfalls sehr eindrucksvoll aus:

2004: 0.40
2005: 0.70
2006: 1.24
2007: 1.82
2008: 2.14
2009: 2.39
2010: 2.82 (est.)

Das heißt die Gewinne wachsen anscheinend ebenso schnell wie die legendären Bambus Pflanzen.

Warum jetzt also Short ?

Schaut man sich mal den neuesten Bericht (Q3 Report) an, fällt beim Überblick für Q3 stand-alone gleich mal folgendes auf:

– Der Gewinn ist ist dreimal so hoch wie der Umsatz
– ganz unten wird ein „bereinigtes“ Ergebnis pro Aktie ausgewiesen, dass deutlich niedriger ist mit 0.49 EUR für Q3 als das „Headline Result“ mit sagenhaften 2,86 EUR pro Aktie.

Die Antwort auf dieses Rätsel gibt Asian Bamboo selber in der Fussnote 1: „Bereinigt um Wertänderungen des beizulegenden Zeitwerts biologischer Vermögenswerte und darauf entfallenden Steuern“

Übersetzt aus dem Buchhalterfachchinesich heißt das, dass man das Wachstum des Bambus auf den vorhandenen Plantagen gleich mal als Gewinn einbucht, noch bevor dieser überhaupt verkauft wird. Im Gegensatz zum HGB ist diese Bilanzierung nach IAS.41 durchaus üblich und möglich. Kein Wunder, dass die „biologischen Vermögenswerten” mit 200 Mio auch gleich 2/3 des ausgewiesenen Eigenkapitals von 300 Mio EUR ausmachen.

Nachdem im Q2 Bericht schon auf “Diskussionen mit den Bilanzprüfern” hingewiesen wurde, steht im 3 Quartal schließlich in der deutschen Version des Berichtes:

„Die geänderten Methoden zur Bewertung der biologischen Vermögenswerte würden erstmalig im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 angewendet und voraussichtlich zu einer erheblichen Minderung des beizulegenden Zeitwerts der biologischen Vermögenswerte und des ausgewiesenen Wertzuwachses führen. Aufgrund der vorgeschriebenen rückwirkenden Anwendung von Bewertungsänderungen würden sich auch die Vergleichswerte zum 31. Dezember 2009 und zum 31. Dezember 2008 reduzieren. Da sich die Höhe der Abschreibungen auf die aktivierten Pachtvorauszahlungen andererseits nicht bedeutend ändern dürfte, wird das bereinigte Nettoergebnis nach unseren Erwartungen demzufolge nicht maßgeblich betroffen sein.“

D.h. zum Jahresende – bei negativ verlaufender Diskussion mit den Wirtschaftsprüfern – könnte ein relativ großer Teil des ausgewiesenen Eigenkapitals und früherer Gewinne aus der Bilanz „verschwinden“. Vorsichtshalber hat man aber in Q3 nochmal richtig in die Vollen gelangt.

Um auch ohne den „Biological Asset“ Teil Wachstum zu zeigen, kauft (bzw. pachtet) die Gesellschaft ständig weitere Flächen dazu. Aus irgendeinem Grund nutzt man dazu aber nicht den angeblich recht hohen Cashflow oder nimmt Kredite (“organisches Wachstum”) auf sondern macht ständig Kapitalerhöhungen. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung gibt auch der CEO und Großaktionär ständig Aktien ab. Solide Unternehmensführung sieht unserer Meinung nach anders aus.

Macht man mal eine grobe Bewertung abzgl. der fragwürdigen biologischen „Luft“ kommt man ungefähr (Q3 hochgerechnet) auf folgenden Bewertungen:

KBV 6 (bei voller Abwertung biologischer Assets)
operatives KGV ~25 (bei Umsatz Q4=Q3 ohne Zinsen auf die Cashbestände)
KUV ~8 (bei Umsatz Q4=Q3)

Wichtig ist nochmal anzumerken, dass die Höherbewertung der biologischen Assets nicht illegal oder verboten ist. Sie findet in Abstimmung mit dem IAS.41 statt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die biologischen Assets überwiegend oder sogar vollständig abgewertet werden. Die oben genannten Zahlen sind also nur “Worst Case – Zahlen” bei voller Abwertung!

Das ist für einen Wachstumswert mit angeblich 50% Nettomarge vielleicht nicht viel, zuletzt meldete der Norwegische Staatsfonds ein 3% Paket.

Dennoch sind wir aber der Meinung, dass ein Short hier angebracht ist, denn:

– die Firma bilanziert sehr aggressiv, Kosten werden kapitalisiert, zukünftige Gewinne schon vorab realisiert
– bereinigt um Zukäufe und „Wachstum Biologischer Assets“ ist die Aktie sehr teuer
– Wachstum wird nicht intern generiert sondern lediglich durch EK finanzierte Zukäufe
– Zum Jahresende wird es eine deutliche Reduktion des ausgewiesenen EKs und der vergangenen Gewinne geben
– Der CEO baut seine Position im Rahmen der ständigen Kapitalerhöhungen kontinuierlich ab, zuletzt Ende 2009 und Mitte 2010
– Letztlich ist Bambus ein “Commodity-Business” Mittel- bis langfristig können Margen von >50% in einem freien Wettbewerb nicht gehalten wird. (Hier besteht natürlich die Möglichkeit, dass die Firma durch die lokale Regierung gedeckt wird – oder auf Kosten einer bestimmten Anspruchsgruppe solch hohe Margen erzielt)

Ein schönes Zitat zum heutigen Kauf weiterer Plantagen zeigt schön, dass das Unternehmen genau weiß wo das Wachstum herkommt:
Lin Zuojun, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Asian Bamboo AG, kommentiert: ‘Der Abschluss neuer Pachtverträge ist das Fundament unseres Geschäftsmodells. Mit diesen neuen Anpachtungen steht uns nun eine Plantagen-Gesamtfläche von 54.511 ha zur Verfügung, wovon 35.050 ha erntereif sind. Wir erreichen damit ein schnelleres Plantagenwachstum als ursprünglich geplant und erwarten nunmehr, spätestens zum dritten Quartal 2012 eine Plantagen-Gesamtfläche über mindestens 70.000 ha bewirtschaften zu können. Unser längerfristiges Ziel ist die Erweiterung unserer Anbauflächen auf mehr als 100.000 ha. ‘

Als „Risiko“ für den Short besteht natürlich, dass das finale Stadium der allgemeinen China Euphorie eintritt und dass die großspurigen Wachstumspläne bzgl. Bambusverarbeitung tatsächlich so realisiert werden können.

Dennoch halten wir eine anfängliche 1,5% Shortposition in Asian Bamboo für unser Portfolio angemessen.

P.S.: Ein “Zuckerl” zum Thema Bambus noch ganz am Schluss, aus Wikipedia /wenn das passiert, kann man die “biologischen Assets” auch in die Tonne treten:

Blütenbildung [Bearbeiten]

Die meisten Bambusarten sind monokarpe Pflanzen und sterben nach der Blüte und der Fruchtbildung ab. Sie blühen synchron periodisch, je nach Art alle 12 bis 120 Jahre. Da die Pflanzen in einer Region gleichzeitig blühen, kann dieses Absterben von Pflanzen eine große Region betreffen. Das ist unter anderem in den 1990er-Jahren und 2006 in Europa vorgekommen, wo Bambus als Gartenpflanze genutzt wird. Wegen der seltenen Frequenz ist die Blüte vom Bambus noch nicht eingehend erforscht, es ist z. B. noch nicht bekannt, wieso die Pflanze so selten blüht und was sie zum Blühen anregt. Es wird angenommen, dass die seltene und großflächige Blüte dazu beiträgt, die Samen zu erhalten, da sich keine Tiere auf ihren Verzehr spezialisieren können.

Core Value: Vetropack

Vetropack ist ein klassischer Wert aus der Kategorie gut&günstig.

Das schweizer Unternehmen produziert Verpackungsglas und ist einer der führenden europäischen Hersteller für Glasflaschen und Co.

Der Umsatz in Höhe von rund 750 Mio CHF teilt sich in rund 1/3 Wein+Spirituosen, rund 50% Bier, Mineral und Softdrink, sowie rund 15% Food-Verpackungen. Der Umsatz ist auf Österreich (31%), Schweiz (17%), Tschechien (13%), Kroatien (18%), Ukraine (13%) sowie weitere Länder aufgeteilt.

Vetropack zeichnet sich durch ein langfristig solides Wachstum und eine sehr solide Vermögens- und Finanzlage aus. Seit Jahren erwirtschaftet das Unternehmen bei steigenden Umsätzen stetig höhere Margen: Das Gewinnwachstum der letzten 10 Jahre (bis 2009) betrug: ~22 % p.a. (auch begründet durch schlechte Margen und Unrentabilität vor 2000)
Der Umsatz stieg dabei lediglich um rund 4% p.a.

Die Aktien sind auf 248.143 Aktien a 50 CHF Nennwert und 880.000 Aktien a 10 CHF Nennwert aufgeteilt. Da die Aktien unterschiedlich gewinnberechtigt sind, ist die Berechnung der Marktkapitalisierung nicht ganz simpel. Vetropack gibt im Geschäftsbericht an: Bei einem Jahresendkurs der Inhaberaktie von CHF 1’730.00 (Vorjahr CHF 1’250.00) beträgt die Gesamtkapitalisierung CHF 733.8 Mio. (Vorjahr CHF 534.3 Mio.) Geht man also von einem Kurs von 1840 CHF aus, beträgt die Marktkapitalisierung aktuell rund 780 Mio CHF.

Bei einem Kurs von 1840 CHF aus, ergeben sich:

KGV09:10
KGV3: 10
KGV10: ~18

KUV: 1,08
KBV: 1,34
ROCE: 10,50
MittlereEKR: 9,4%
EV/Ebit: 9%
EV/Ebit3: 11,7%

Bilanzrelationen sehr stabil:
Seit diesem Jahr ohne Nettoschulden und mit bärenstarkem Cashflow…
Cashflow 2009: 142 Mio CHF
KCV: 5,5
KCV3: 7

Kapitalbedarf: ~90-100 Mio CHF p.a.
2009:96
2008:40
2007:90
2006:112

–> Free Cashflow ~40 Mio CHF -> oder ~100 CHF pro Aktie

Der Freecashflow wurde in der Vergangenheit zum Schuldenabbau, Dividendenzahlung und selektiven Aktienrückkäufen genutzt. In Summe betrug die Ausschüttung von Dividende zzgl. Aktienrückkäufe für den Aktionär in 2009 bei rund 100 CHF, was in etwa einer “Eignerrendite” von 5,4% entspricht. Da zukünftig auch keine Schulden mehr getilgt werden können, kann das Geld entweder (hoffentlich sinnvoll) in Wachstum gesteckt werden – oder vermehrt an die Aktioäre zurückfließen.

In der Summe kommt ein Screeningmodell auf einen “inneren Wert” von etwa ~2.300 CHF bei Annahme von nur moderatem Wachstum. Danach würden insbesondere geringe historische Dividenden, und geringer werdende EV/Ebit Kennziffern den Wert nach oben “bremsen”.

Momentan könnte auch der sehr starke Schweizer Franken für Verwerfungen beim Gewinnausweis der Töchter sorgen, d.h. neben einer nachteiligen Währungsumrechnung der Gewinne könnte es auch entsprechende negative Effekte im Eigenkapital geben.

Da uns die Summe der soliden Gesamtkennzahlen, das langweilige Geschäftsmodell und die führende Marktstellung von Vetropack gut gefallen, wird Vetropack als “Core-Value” Position gehalten.

Transaktionen 07.01.2011

VWAP VWAP VOLUME 15% Anzahl Aktien max. Volumen
AS CREATION TAPETEN 28.7 1080 162 4,649.40 €
VETROPACK HOLDING AG-BR 1835.63 155 23.25 42,678.40 €
KSB AG-VORZUG 619.78 1510 226.5 140,380.17 €
FROSTA AG 19.54 1366 204.9 4,003.75 €
WESTAG & GETALIT -VORZ AKT 18.25 858 128.7 2,348.78 €
HORNBACH BAUMARKT AG 49.57 141 21.15 1,048.41 €
STO AG-PREFERRED 94.33 807 121.05 11,418.65 €
TONNELLERIE FRANCOIS FRERES 27.95 1835 275.25 7,693.24 €
EINHELL GERMANY AG-VORZUG 43.04 800 120 5,164.80 €
WMF- WUERTTEMBERG METAL- PRF 25 6214 932.1 23,302.50 €
BENETTON GROUP SPA 5 203076 30461.4 152,307.00 €
EMAK SPA 4.38 1060 159 696.42 €
         
DEGI INTERNATIONAL 28.17 6529 979.35 27,588.29 €
AIRE GMBH & CO KGAA 9.11 36587 5488.05 49,996.14 €
IVG FINANCE BV 0 0 0 0.00 €
DRAEGERWERK AG& CO KGAA 122.8 1358 203.7 25,014.36 €

Transaktionen 06.01.2011

VWAP VWAP VOLUME 15% Anzahl Aktien max. Volumen
AS CREATION TAPETEN 28.78 441 66.15 1,903.80 €
VETROPACK HOLDING AG-BR 1875.05 498 74.7 140,066.24 €
KSB AG-VORZUG 613.29 335 50.25 30,817.82 €
FROSTA AG 19.43 599 89.85 1,745.79 €
WESTAG & GETALIT -VORZ AKT 18.25 1054 158.1 2,885.33 €
HORNBACH BAUMARKT AG 50.32 668 100.2 5,042.06 €
STO AG-PREFERRED 95.94 4168 625.2 59,981.69 €
TONNELLERIE FRANCOIS FRERES 27.76 748 112.2 3,114.67 €
EINHELL GERMANY AG-VORZUG 42.73 2549 382.35 16,337.82 €
TSAKOS ENERGY NAVIGATION LTD 10.22 104854 15728.1 160,741.18 €
WMF- WUERTTEMBERG METAL- PRF 24.26 5541 831.15 20,163.70 €
         
DEGI INTERNATIONAL 28.13 2272 340.8 9,586.70 €
AIRE GMBH & CO KGAA 9.39 2010 301.5 2,831.09 €
IVG FINANCE BV 0 0 0 0.00 €
DRAEGERWERK AG& CO KGAA 121.71 1492 223.8 27,238.70 €

Core Value: Apogee Enterprises (APOG)

WO

Eine weitere unserer Core-Positionen ist Apogee Enterprsises.
Neben soliden Zahlen kommt zusätzlich eine interessante Story des Geschäftsmodells hinzu. Das Unternehmen befasst sich mit der Herstellung, Renovierung und Konstruktion von Glassfassaden an Gewerbeimmobilien. Ein kleinerer Anteil des Unternehmens macht auch entspiegeltes Glas für Bilderrahmen etc.

Das Unternehmen sieht sich selbst als ein Marktführer für “Value-Added” Glas, also Glas dem durch irgendwelche Zusätze besondere Eigenschaften verliehen werden.

Ein erster Blick auf den Umsatz ist unspannend: “großes Wachstum” ist anders:
UmAPog
Der Chef des Unternehmen ist seit 1999 CEO und seit 1988 in der Firma. Daher passt die 10-Jahres Betrachtung ganz gut.

Aktuell (GJ 2011) werden leichte Verluste geschrieben – für 2012 (das Geschäftsjahr endet am 27. Februar – GJ-2012 beginnt also ab März 2011) wird ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt.

Die Kennzahlen bei einem Kurs von 14$ sind

KGV2011: negativ
KGV3: 10
KGV10: 14

–> Das Gewinnwachstum 2000-2010 war stetige 12,5% p.a.

KUV: 0,56 (Umsätze stark gefallen)
KBV: 1,12
Dividende ink. Aktienrückkäufe: ~4%
EnterpriseValue/Ebit3: 12,5%

Bilanz: sehr solide –> Die Verschuldung wurde in den letzten 10 Jahren drastisch zurückgeführt!

EK-Quote in 2000 =28% (EK:137; LongTermDebt:164; Bilanzsumme:481)
BruttoCashflow1999/2000:~50 Mio

EK-Quote in 2010 =65% (EK:332; LongTermDebt:21; Bilanzsumme:507)
BruttoCashflow2010=100 Mio.

Cashflow ist sehr hoch und stetig
Kurs/FreeCashflow: 9,57

Also alles in allem nicht sooo umwerfend – aber für ein US-Unternehmen schon bemerkenswert.

Wir haben uns gefragt, wie die Gewinnsteigerung von knapp 50 cent in 2000 auf 1,78$ in 2009 ohne eine Umsatzveränderung zustande gekommen ist. Darauf haben wir ein bisschen geschaut und gemerkt, dass dies hauptsächlich daran liegt, dass beständig eine hohe Verschuldung aus 2000 zurückgezahlt wurde und die administrativen Kosten gesenkt wurden. (50 Cent + Zinszahlung ~35 cent / Kostensenkung 85 cent). Kosten für Rohmaterialien etc. sind ziemlich gleich geblieben.
Der Freecashflow der vergangenen Jahre wurde also genutzt um die Schulden abzubauen, zu investieren und auch noch Dividende zu zahlen und ein oder zwei kleinere Unternehmen zu kaufen… Im Q2/2010 Bericht dieses Jahres kann man dann lesen, dass das Unternehmen gerade schuldenfrei geworden ist. (Von 164 Mio Schulden / 137 Mio EK auf 0 Schulden zu 321 Mio EK) –> finden wir gut! Durch die Übernahme eines kleineren Unternehmens ist aktuell wieder ein bisschen Verschuldung dazugekommen.

Was besonders interessant ist: Das Unternehmen hat selektiv in den Jahren Aktien zurückgekauft. Immer dann wenn die Aktien – auch aus mechanischer Sicht – günstig waren hat das Unternehmen bis zu seiner Hälfte den FreeCashflow eingesetzt um Aktien zurückzukaufen. Es zeigt jedenfalls, dass sie sinnvoll mit dem Geld der Aktionäre umgegangen sind.

Abschließend kommen wir zum Geschäftsmodell: Wir sehen das Unternehmen in der STO-Kategorie, denn sie gehen vom Wärmedämm-Aspekt dran. Einfach mal die Präsentation hier anschauen…

Laut den Angaben des Energieministeriums (in der Präsentation) haben die Amis bei wohl etwa 53% Einfachverglasung und 65% ist nicht “Value-Added” bei Commercial Buildings. Wobei die Energieersparnis durch neuere Verglasung je nach Typ zwischen 25-40% beträgt. Dabei sind die Kosten für die gesamte Verglasung für ein Bauprojekt von 100 Mio$ bei etwa 10% der Gesamtsumme, wovon 9% durch den Einbau entstehen. Die reinen Glaskosten sind mit ~1% ziemlich gering. Hört sich zumindest so an, als könnten sie zukünftig auch weiter Glas an Häuser schrauben…

Der Earningscall aus Q3/2011 gibt aktuell eine Kapazitätsauslastung von 50% an. Das ist natürlich bitter, hat aber gute Gründe. Glasfassaden werden immer als letztes an die Immobilien geschraubt – daher ist das große Loch der “nicht gebauten Immobilien” während der Finanzkrise erst gerade bei APOG angekommen. Aber wie man bei Zyklikern immer sagt: “kaufen wenn Verluste geschrieben werden bzw. die KGV’s (mangels Gewinnen) hoch sind.”

Unsere Cases:

Bestcase:
Energiesparen inbesondere bei Immobilien steht in den USA gerade erst am Anfang. APOG bietet hier einen großen Hebel um langfristig Kosten zu sparen. Geht man von einem moderaten Wachstum – auf Höhe von Vorkrisenniveau aus könnte Apogee in 2015 rund 1 Mrd USD umsetzen. Mit Margen auf Vorkrisenniveau wären auch Gewinne in Höhe von 1,75 USD bis 2,00 USD nicht unwahrscheinlich. Ein Screeningmodell sieht den Fair Value von Apogee etwas über 20 USD.

Charttechnischer Ausblick:
apog<
Im Dezember 2010 vollendete die Aktie eine untere Trendwendeformation in Gestalt einer inversen SKS-Formation. Das aus der Formation ableitbare Kursziel liegt bei 16,00 USD. Aktuell befindet sich die Aktie am langfristigen Abwärtstrend, der ín dieser Woche im Bereich 14,33 USD verläuft. Kurzfristig kann es hier zu einem Rücksetzer auf 13,30 USD kommen. Anschließend sollte der Abwärtstrend aber erfolgreich nach oben durchbrochen und damit ein weiteres Kaufsignal generiert werden.

Nach einem Ausbruch über den Abwärtstrend bilden die Widerstände bei 15,00 USD und 16,45 USD die nächsten Etappenziele. Langfristig eröffnet ein erfolgreicher Bruch des Abwärtstrend Potenzial auf 20,60 USD.

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