Category Archives: Investment-Gurus

Was wir lesen – Rückspiegel KW13

Discover Capital mit Ihren “Squad Value und Sqad Growth Fonds“. Wirklich hervorragende Investoren – leider wg. Softclosing geschlossen.

Netflix: Kursziel Dausend!

Book Review: The Four Cornerstones of Corporate Finance

Crossing Wallstreet: Wirklich interessante Gedanken zu den Treibern des Goldpreises:

Bronte Capital: Zum vermeintlichen Fraud bei China Media Express.

CNBC – Überblick über Reverse China Mergers

Bronte Capital: Zur Due Dilligence bei Hedgefonds

Accounting for Value (Columbia Business School Publishing): Wird bestellt 😉

Shareholder Letter: Raymond James: Be Conservative not Conventional.
Schönes Zitat direkt am Anfang:

“Here’s the paradox: the odds are overwhelming I will end up richer by aiming for a good return rather than a brilliant return – and sleep better en route. Folks who seek a killing usually get killed. Gunslingers get shot, and often in the foot, with their own guns. While there is always some guy around on a red-hot streak, his main function is to tempt the rest of us into becoming fools and paupers.

Der als Nachfolger von Buffett gehandelte David Sokol verlässt Berkshire Hathaway.

Netflix – Update

Schon interessant wie klar manche Sachen im “Rückspiegel” sind.

Unsere ursprüngliche Shortposition hatten wir ja in Anlehnung an den Whitney Tilson Short Case eingegangen.

Dann hatten wir ja berichtet, dass Whitney Tilson seinen Short entnervt gecovered hatte.

Ein schneller Blick auf den 3 Monats Kurs Chart zeigt, dass 2 Tage nach Bekanntgabe von Tilson (12. Februar), den Short gecovered zu zu haben, der Netflix Kurs sein absolutes Maximum am 14. februar mit 247 USD erreicht hatte:

netflix

Kurz danach ging es dann steil abwärts.

Jetzt, auf dem Weg nach unten kommen plötzlich weitere kritische Stimmen wie die von Goldman Sachs, die auf eine aktuelle Kooperation von Warner und Facebook verweisen.

Klar war und ist, dass Netflix zwar ein gutes Unternehmen ist, aber keinen “moat” vorweisen kann, der die aberwitzige Bewertung rechtfertigt. Die Eintrittsbarieren im Video Streaming sind relativ gering und die potentielle Konkurrenz ist groß.

Eine weitere Lehre: Auch bei absoluten Value Gurus wie Tilson läuft nicht alles 100%, Timingprobleme haben auch die Profis. Für “fundamentale” Shorts braucht man einen langen Atem, den wir hoffentlich haben.

Was wir lesen – Rückspiegel KW9

Aleph Blog on Buffett Shareholder Letter

Baupost Fund Letters 1995-2001 – Seth Klarman – ein “must read”

Seth Klarman Auszüge aus dem 2010er Letter

Buffett CNBC Transskript

Barrons Interview First Eagle Funds aus Dez 2010

Das Buch ist bestellt und wir hier vorgestellt (There’s Always Something to Do – The Peter Cundill Investment Approach)

Sehr gutes Interview mit Ray Dalio von Bridgewater:

Damodaran contra Buffet zu Black Scholes – Siehe auch den Buffett Shareholder Letter 2007.

Howard Marks (Oaktree) on Regulation

Compunding Interest – Value & Growth

Das Konzept von Value&Growth wird gerne regelmäßig missverstanden. Klassisches Valueinvesting nach Graham&Dodd wird meistens mit Aktien verbunden, die bspw. unterhalb Ihres Eigenkapitals notieren – oder an der Börse günstiger sind als die in der Bilanz angesammelten flüssigen Mittel abzgl. Schulden. Growth hingegen wird meist mit wachstumsstarken Unternehmen verbunden die mit einem hohen Wachstum und fantastischen Aussichten glänzen.

Wie man in den sehr empfehlenswerten Buffett-Letters lesen kann, liegt “wirklich großartiges Investieren” genau in der Schnittmenge dieser beiden Eigenschaften. Der Kern großartigen Investierens dreht sich darum, “hervorragende Unternehmen” zu einem “guten Preis” zu erwerben.

Was sich einfach anhört ist natürlich in der Praxis äußerst kompliziert. Denn eigentlich immer werden hervorragende Unternehmen nicht so billig wie “normale” Unternehmen (im Sinne von Kennzahlen wie KBV, KUV oder KGV) oder die Einschätzung von Unternehmen die ex ante “hervorragend” scheinen, erweist sich ex post als “doch nicht so hervorragend”. Mit einem einfachen Beispiel möchten wir zeigen, warum ein “hervorragendes” Unternehmen langfristig solch großen Charme hat.

Nehmen wir zwei Unternehmen A und B, von denen das Unternehmen A “hervorragend” ist. Dieses Unternehmen hat einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil, der es ihm erlaubt dauerhaft und nachhaltig überdurchschnittliche Margen von (20% ROC) auf das eingesetzte Kapital zu erzielen. Das Unternehmen B erzielt hingegen nur “durchschnittliche” Margen (5% ROC).

Beide Unternehmen beginnen mit 100€ Eigenkapital ohne Fremdfinanzierung:

  A Inc. B Inc.
ROIC   20% 5%
2011   100.00 € 100.00 €
2012   120.00 € 105.00 €
2013   144.00 € 110.25 €
2014   172.80 € 115.76 €
2015   207.36 € 121.55 €
2016   248.83 € 127.63 €
2017   298.60 € 134.01 €
2018   358.32 € 140.71 €
2019   429.98 € 147.75 €
2020   515.98 € 155.13 €
2021   619.17 € 162.89 €
2022   743.01 € 171.03 €
2023   891.61 € 179.59 €
2024   1,069.93 € 188.56 €
2025   1,283.92 € 197.99 €
2026   1,540.70 € 207.89 €
2027   1,848.84 € 218.29 €
2028   2,218.61 € 229.20 €
2029   2,662.33 € 240.66 €
2030   3,194.80 € 252.70 €
2031   3,833.76 € 265.33 €

Nach 20 Jahren hat das hervorragende Unternehmen das 14-Fach höhere Eigenkapital als das mittelmäßige Unternehmen. Wow – das ist die Macht des Zinseszins!

Setzen wir das Ganze ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung und zum Growth&Value-Stil. Ein mechanischer Investor würde im Jahr 2011 bei folgenden Kennzahlen sicherlich zur Aktie B greifen.

A Inc. B Inc.
MarketCap 400 50
     
KGV 20 10
KBV 4 0.5

Werden beide Unternehmen in 2030 zum Buchwert zurückgekauft ist die Rendite bei Aktie A über die Laufzeit 11,9% p.a., bei Aktie B ist – trotz der erheblich niedrigeren Bewertung zum Anfang der Laufzeit 8,6% p.a. Hinzu kommt der Umstand, dass die Aktien in 2030 auch zum gleichen Multiple abgerechnet werden müssten. Es ist aber gut möglich, dass Unternehmen A – wenn es weiterhin dauerhaft einen Wettbewerbsvorteil hat – auch weiterhin ein höheres Multiple zugestanden bekommt. Um auf die gleiche Rendite wie Unternehmen A zu kommen müsste Unternehmen B in 2010 bei rund 27,50€ (KBV 0,27 KGV: 5,5) notieren.

Es zeigt sich also, dass ein Wachstumsunternehmen – wenn es durchgängig hohe Kapitalrenditen behält – auch bei hohen Bewertungen noch eine sehr gute Anlage sein kann. Hier liegt aber der “Knackpunkt” den die meisten Growth-Anhänger völlig übersehen. Ein Unternehmen wie A Inc. wird es tendentiell nur sehr sehr selten geben. Von hohen Margen wird in der Marktwirtschaft die Konkurrenz angezogen wie Bienen vom Honig. Durchgängig hohe Margen wurden in der Vergangeheit nur von sehr wenigen Unternehmen mit starken Monopolen, oder wie Buffett es so gerne nennt “Burggräben” erwirtschaftet.

Aus unserer Sicht ist die Entscheidung zwischen Growth&Value daher ambivalent. Die Gefahr zu viel für ein Unternehmen mit vermeintlich nachhaltig hohen Margen und einem vermeintlich großen Burggraben zu bezahlen ist enorm groß. Daher möchten wir uns in zukünftigen Beiträgen auch zur Nachhaltigkeit von Burggräben äußern und einen Blick hierauf werfen.

Was wir lesen – Rückspiegel KW7

Wie in anderen Blogs üblich wollen wir hier eine Linkliste erstellen und einige lesenswerte Beiträge oder Artikel die wir gelesen haben:

Die alten Buffett-Partnership Letters 1959-1969

Whitney Tilson Partnership Letter – Januar 2011

Kurzübersicht Netflix – Tilson covert seinen Netflix Short

Pabrai Investment Funds – Annual Meeting Mitschrift

Zwei gute Paper zu mechanischen Anlagestrategien

Mechanische Anlage nach Kurs/Free-Cashflow < 15 im DOW (Danke Raynar)

SIA-Letter Dezember 2010 zu Medtronic

Übersicht zu Citron-Research Shorts

Newsletter des Graham&Dodd Lehrstuhls (Interessante Aspekte zum HighFrequenzy Trading)

Ein paar interessante Links von James Montier

Ein paar interessante Links von Micheal Mauboussin

Fundamentals – Aktienrückkäufe Teil 1

Gemeinhin gilt ja: Aktienrückkäufe sind eigentlich immer positiv zu sehen, quasi eine optimierte Form der Dividende.

Um das Rad nicht neu erfinden zu müssen linken wir mal auf drei hervorragende Blog Posts von Aswath Damodaran zum Thema:
Teil 1
Teil 2
Teil 3

Um etwas “added Value” zu generieren ein paar der aus unserer Sicht interessantesten Punkte die er aufwirft:

– Das Management von Firmen die in größerem Stil Aktienoptionen ausgegeben hat, profitiert von Buybacks, da Dividenden den Wert der Option schmälern würde (der Inhaber der Option partizipiert nur am Kurs, nicht an zwischenzeitlichen Dividenden)

– Bei einer” per share” Betrachtung kann durch Rückkäufe aus einem stagnierenden Unternehmen auf per share basis plötzlich ein wachsendes Unternehmen werden. Ist der Markt rational, ändert das nichts, ist der Markt nicht zu 100% rational könnten manche Investoren dem Wert ein höhere Multiple zubilligen

– ein buy back kann auch Unsicherheit des Unternehmen über die Zukunft ausdrücken. Eine Dividende erhöht man, wenn man sicher ist dass die Gewinne dauerhaft sind. Aktienrückkäufe macht man, wenn man sich nicht sicher ist

Sein Fazit lautet, dass Aktienrückkäufe nicht generell positiv zu sehen sind.

Vorsicht ist angesagt, bei Firmen die eigentlich “High growth” sein möchten und plötzlich Aktien zurückkaufen, weil sie anscheinend nicht mehr gewinnbringend investieren können

Positiv sind Aktienrückkäufe dagegen zu sehen bei Firmen wo die Wachstumsphase schon vorbei ist und sich Cash ansammelt. hier besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Markt den Cashbestand unterbewertet und ein Aktienrückkauf werterhöhend wirken kann.

Daraus kann man sich auch gleich eine kleine Checkliste für den Hausgebrauch basteln:

– Ist das Unternehmen ein Growth Unternehmen (starkes historisches Wachstum, hohes PE) ?
– Hat das Management überdurchschnittlich viele Optionen ausstehend ?
– Hat das Unternehmen durch viele Aktienrückkäufe hohe Steigerungen bei den Earnings per share aber nicht für das Gesamtunternehmen ?
– Steigt die Fremdverschuldung überdurchschnittlich an ?

Können alle Fragen mit “nein” beantwortet werden, dann könnte ein Aktienrückkauf tatsächlich wert- und kursfördernd sein.

Ensco: Übernahme von Konkurrenten gemeldet

Originalzitat aus unserem Eingangsposting zu unserem Core Value Titel Ensco: Ensco (WKNR A0YH2X) 5%
US Offshore Ölbohr und Service Gesellschaft. Keine Schulden, derzeit durch das Deepwater Horizont – Desaster recht günstig bewertet. Große Position auch bei Hedgefonds Superstar David Einhorn.

Und jetzt das:

Ensco erwirbt den Konkurrenten Pride der fast so groß ist wie Ensco selber, siehe z.B. hier bei Bloomberg

Laut einem anderen Artikel bei Bloomberg ist das die teuerste Transaktion in dem Sektor in den letzten 10 Jahren:

The total value of the acquisition, including the assumption of Pride’s net debt, is now about $8.4 billion, or 21 times the company’s previous 12 months of reported Ebitda. Based on analysts’ Ebitda estimates of $480.2 million for 2010, Pride is valued at 17.4 times.
No oil drilling takeover of at least $500 million has been costlier in the past 10 years based on either measure, data compiled by Bloomberg show.

Nach dieser Transaktion wird Ensco einige Milliarden mehr Schulden und einen dicken Batzen Goodwill haben, dagegen stehen die (hoffentlich) besseren Wachstumsaussichten.

Der Markt hat die Nachricht trotz positiven Gesamtmarkt negativ aufgenommen, der Kurs fällt insgesamt um gut 6% seit Bekanntgabe gefallen Ensco

Damit hat sich Esco zumindest schon mal für die Watchlist für einen möglichen Verkauf qualifiziert, die Aktie wird dadurch deutlich riskanter.

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