Category Archives: Tweedy Browne

Weekly Links

Latest report of SIA advisors

Great analysis of Dart Group Plc from Valuestockinquisition

The competitive adavantage of part-time investing

Quarterly letter of Kerrisdale. 200% performance in 2011, good paragraph on struggling retailers.

Always a good read: David Merkel ranting against simplistic valuation metrics.

The new semester in Damodaran’s valuation class starts on January 30th, don’t miss it. Will this be the slow death of universities ?

Very good post from Wexboy about catalysts and activist investors

Seth Godin about an underestimated competitive advantage

Q4 letters from East Coast Management and Tweedy Browne

KSB Vz.: Raus oder verdoppeln

Die nächsten Tage werde ich mir mal die bestehende KSB Position näher anschauen. Wir hatten KSB ja als soliden Deutschen Mittleständler mit günstiger Bewertung ohne detailiertere Analyse in unser Portfolio aufgenommen.

Als Ergebnis stehen momentan ca. 35% Minus zu buche..

Mal ein kurzer Überblick über die “Standard” Kennzahlen, da sieht KSB recht günstig aus (für die Vorzüge):

KBV 0,9 (kaum Intangibles, ohne Minderheiten)
KGV 8,8
Nettocash ca. 100 EUR pro Aktie per 30.06.
EV/EBITDA ca. 3.9
Free Cash Flow ca. 40 EUR im Durchschnitt der letzten 5 Jahre, als Free Cashflow Yield gut 11%
Div. Rendite 3%

Schaut man sich die Historie an, hat man fast das Gefühl, dass es zwei verschiedene KSB Firmen gibt, einmal KSB bis 2005 und einmal KSB ab 2006.

Zu Verdeutlichung mal ein paar Zahlen seit 1999:

GJ EPS Net Margin Op Margin ROE Free CF
1999 5.92 1.0% 2.0% 5.8% 12.18
2000 5.84 0.9% 3.0% 5.3% -13.73
2001 5.32 0.8% 3.1% 3.8% 5.34
2002 8.65 1.3% 3.5% 5.2% 34.61
2003 7.00 1.0% 3.7% 4.2% -2.36
2004 4.67 0.6% 2.6% 2.8% 50.36
2005 5.85 0.8% 3.2% 3.6% 3.98
2006 27.99 3.1% 6.2% 13.6% 20.09
2007 43.86 4.3% 7.9% 19.0% 40.18
2008 70.17 6.2% 10.6% 23.3% 28.97
2009 61.32 5.7% 9.9% 16.9% 69.04
2010 44.09 4.0% 8.0% 11.5% 52.66

Stellt sich die Frage, was sich denn da ab 2005 fundamental geändert hat. Die 10 Jahreszahlen sehen dadurch natürlich nicht optimal aus. Ein KGV10 von 14,3 heut einen nicht vom Hocker, dafür sieht das KGV 5 mit 8,1 wiederum sehr attraktiv aus.

Weiterhin positiv für die Aktie aus meiner Sicht ist die Tatsache, das Tweedy Brown mit knapp 5% an den Stämmen beteiligt ist. Nicht dass man denen blind folgen sollte, ein gewisses “Gütesiegel” ist das m.E. aber schon.

Die Stimmenmehrheit bei den Stämmen mit knapp 80% liegt ja bekanntlich bei einer Stiftung in Familienbesitz, das “raubt” zwar die Übernahmepantasie ist aber oft auch ein Garant für eine langfristig ausgerichtete Unternehmensstrategie.

Der Kurs ist nach einem steilen Anstieg 2004-2007 die letzten Jahre recht volatil:

Der Kurs ist gut zurückgekommen, nach Peter Cundill dürfte man ja aber nur zu max. 50% vom Höchstkurs kaufen.

Die Aktie wird von derzeit 6 Analysten gecovered, die sich aber über den Wert anscheinend nicht einig sind. Die letzten 3 Schätzungen waren:

19.08.2011 M.M. Warburg: hold, KZ 495 EUR
31.08.2011 Hauck &Aufhäuser: buy 629 EUR
09.09.2011 Berenberg: Buy 800 EUR

Das ist schon ganz lustig, so eine Divergenz sieht man relativ selten.

Was mir an der Bilanz negativ auffällt sind die relativ hohen unfinanzierten Pensionsrückstellungen.

Auf Seite 83+84 des 2010er Geschäftsberichtes werden die Einzelheiten ganz gut erklärt. Wichtig sind m.e. folgende Punkte:

– Per Jahresende war eine Stille Last von ca. 16 Mio EUR vorhanden
– der Abzinsungsfaktor ist mit 5,3% relativ hoch, aber noch Ok.
– man muss m.E. EV/EBITDA um die 260 Mio Rückstellungen adjustieren, d.h. aus einem EV/EBITDA von 3,9 wird dann ein EV/EBITDA von 5,8

Pensionsrückstellungen sind ja nicht anderes als langfristige Schulden gegenüber den Pensionären.

Was auf den ersten Blick sehr positiv auffällt ist das schnell wachsende Service Geschäft, dass zudem sehr profitabel ist. Leider ist die Segmentierung relativ neu, das heisst man sieht nicht wie sich das Servicegeschäft längerfristig entickelt hat.

Fazit: Auf den ersten Blick stellt sich KSB in der Tat als grundsolider Mittelständler dar.

Investmentfonds: Eine Fundgrube an schönen Unternehmen

Wie in einigen Artikeln zu Investmentfonds schon vorgestellt gibt es einige Investmentfonds mit interessanten Anlagestrategien.

In dieser Übersicht sortiert nach Fondsanteil möchten wir Euch zeigen, dass es erstens einige sehr erfolgreiche Fonds gibt, mit denen wir einige “Holdings” in Übereinstimmung (fett rot) haben. Auf der anderen Seite bieten aber gerade diese Fonds auch eine unerschöpfliche Fundgrube an Unternehmen die ebenfalls interessant sein könnten (fett schwarz).

Um es mit Monish Pabrai’s (übertragenen) Worten zu sagen: “Warum sollte man einen genialen Investor nicht kopieren, wenn man dann auch überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen kann”
Interessante Unternehmen aus den in den Fonds enthaltenen Werten sind aus unserer Sicht:

Berkshire Hathaway
Markel
Opap
Finmeccanica
Fuchs Petrolub
R. Stahl
Mayr Melnhof
Nokia
Bechtle
Cisco
Tesco
Italcementi
Precision Castparts
Expeditors of Washington
Google
Verisk
Haulotte
P&I Informatik
Heineken
Münchner Rück

Es ist aber zu sehen: Bei den größeren Fonds sind praktisch nur noch Big-Caps vorhanden. Ein sehr gutes Beispiel ist die Tonnellerie bei Bestinver. Zwischenzeitlich hatte Bestinver einen Anteil von über 5% an der Tonnellerie. Dies entspricht dies etwa einem Wert von 7-8 Mio Euro. Für einen Fonds mit einem Volumen von 1300 Mio Euro eine eigentlich unbedeutende Position!

Investmentfonds: Publikumfonds die 1.te (Allgemeines und US-Adressen)

Ähnlich gesinnte Investoren bieten oftmals eine unerschöpfliche Fundgrube für gute Ideen und interessante Unternehmen.
Insbesondere die Fund-Reports und die Quartalsberichte bieten hier sehr gute Einblicke!
Zwar gibt es weltweit mehrere Zehntausend Investmentfonds, von diesen sind aber nur ein Bruchteil wirklich ansatzweise interessant. Den wenigsten Fonds und Ihren Managern würden wir unser Geld anvertrauen. Dies liegt nicht nur in der Kostenproblematik begründet, sondern auch in den schwierigen Rahmenbedingungen denen Fondsmanagern im allgemeine unterworfen sind. Die drei wichtigsten Gründe warum der durchschnittliche Fondsmanager (trotz hervorragender Ausbildung, Promotion und jahrelanger Forschung und Erfahrung) unserer Meinung nach langfristig nur schlechte Ergebnisse abliefern sind:

1) Kosten von 1-2% p.a.
2) Der Druck kurzfristige Ergebnisse zu erzielen
3) Die Ausrichtung an einer Vergleichsbenchmark

Diese Gründe sind seit langem bekannt und gehören Sicherlich zu den Hauptgründen, warum die ETF-Industrie in den vergangenen 10 Jahren so extrem geboomt hat.

1) Von der durchschnittlichen Rendite von 5-8 % p.a., die wir langfristig für Aktien erwarten, werden jährlich Kosten für die Fondsführung abgezogen. Die durchschnittlichen Kosten eines klassischen Fonds liegen zzgl. Ausgabeaufschlag (auf die Laufzeit verteilt) bei im Schitt über 1,5% p.a. Oder anders gesprochen: Bei einer anzunehmenden Rendite von 8% für die Aktien insgesamt muss der Fondsmanager bei Kosten von 1,5% (6,5% erwartete Rendite bei Indexfonds abzgl. 1,5% Gebühr) pro Jahr fast 20% besser sein als der Durchschnittsmarkt – nur um seine Kosten wieder reinzuholen.

2) Der Druck kurzfristige Ergebnisse zu erzielen erhöht die Tendenz kurzfristige Strategien zu bevorzugen. Ein Fondsmanager hat “keine Zeit” dass sich eine Aktie über einen längeren Zeitraum schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. Läuft eine Aktie schlecht, muss er das Festhalten an dem Titel in den wöchentlich, monatlich stattfindenden Meetings des Investmentausschusses/Portfoliomanagements jedesmal verteidigen. Bei Komiteeentscheidungen sind so Bauernopfer ala “Kürzen wir meine Aktie, dann kürzen wir auch deine Aktie” ziemlich sicher.

3) Die Ausrichtung an einer Vergleichsbenchmark zwingt den Fondsmanager zu mittelmäßigen Ergebnissen. Es handelt sich um ein klassisches Prinzipal-Agent Problem. Ein Fonds der sich mittelmäßig schlägt muss sich nicht rechtfertigen, kann aber trotzdem Provisionen kassieren. Ein Fonds der extrem von seiner Benchmark abweichende Wetten fährt, kann entweder gewinnen – oder verlieren. Verliert er, dann sinken in der Regel auch sehr schnell seine Einlagen. Damit gefährdet der Fondsmanager bei starker Abweichung seinen Job und sein Arbeitgeber verliert die mit dem Fonds verbundenen Provisionen. Ein Anreiz zu stark abzuweichen ist also gering.

Dennoch gibt es zahlreiche professionelle Investoren die hervorragende Publikumfonds anbieten. Was an diesen Fonds interessant ist und welche interessanten Ideen manche von Ihnen bereithalten wollen wir in einigen zukünftigen Beiträgen vorstellen.

Eine Übersicht über potentiell interessante Fonds wollen wir aber schonmal hier abliefern. Da wir zukünftig sicherlich das eine oder andere Mal auf diese Fonds verweisen kann man hier dann kurz nachlesen woher die Fonds stammen:

Sequoia Fund: Einer der Fonds mit dem besten Langzeitergebnis der Wallstreet. (LINK) Wie könnte es anders sein: Gründer des Fonds William Ruane lernte sein Handwerk in einem Investment-Kurs bei Ben Graham. Zu dieser Zeit lernte er auch Warren Buffett kennen, der seinen Anlegern nach der Schließung seiner Partnerschaft eine Einlage in den Sequioa Fund empfahl. Der Fonds war von 1982 bis 2008 für neue Anleger geschlossen. Da neue Gelder auch neue Provisionen bringen ist eine so lange Schließung außergewöhnlich, wenn nicht einmalig. Der Fonds erzielte bis heute ein Wachstum von 14,44% p.a. gegenüber dem S&P mit 10,78% p.a. Schon an dieser Zahl kann man sehen welche Macht hinter einem “nur” um 3,6% besseren Ergebnis steckt. (Und mit diesem Ergebnis ist der Fonds einer der besten langfristigen Track Rekords offener Publikumfonds die es gibt.) 10.000 USD angelegt im Sequioa wurden in dieser Zeit zu 2,44 Mio USD. Im S&P hingegen wurden aus den 10.000 USD “nur” 609 Tsd. USD. Erhebt ein durchschnittlicher Fonds also sogar noch Kosten wird der Durchschnittsanleger weit unter den rund 600 Tsd USD in dieser Zeit gelegen haben. Link zu den Shareholder-Reports

Tweedy Browne Global Value: Tweedy Browne ist einer der ältesten und prominentesten Namen der WallStreet. Ursprünglich eine Brokerfirma bei der auch Warren Buffett die Geschäfte seiner Partnerschaft abwickelte, legte Tweedy Browne in der Vergangenheit verschiedene Fonds auf. Der Track-Rekord kann sich durchaus sehen lassen. Christopher Browne hat das sehr lesenswerte Buch “The Little Book of Value-Investing” geschrieben. Die Shareholder Reports von Tweedy Browne werden auch um Researchberichte und Studien ergänzt.
Der Tweedy Browne Global Value erzielte (auf USD-Basis) mit jährlich 10,24% p.a. ein erheblich besseres Ergebnis als des MSCI EAFE mit 5,29% p.a. Das Ergebnis kann sich auch hier sehen lassen.