Monthly Archives: May 2011

DEGI International Jahresbericht 2010 – Bottom up Bewertung

Nachdem wir ja in den letzten beiden Beiträgen zum einen ja unser FFO Modell aktualisiert haben und auch nochmal einen Blick auf die “konsolidierte” Bilanz geworfen haben, versuchen wir uns jetzt mal in die andere Richtung und zwar einen Bottom Up Ansatz, d.h. eine Schätzung auf Einzelimmobilienbasis.

Als Grundlage haben wir einfach mal den letzten Report den letzten Deka Immobilienmonitor herangezogen, der für die größten Immobilienstandorte ganz gute Vergleichszahlen, insbesondere marktübliche Nettomieten enthält.

Insbesondere die Prognosen auf Seite 19 und die Seiten zu den einzelnen Ländern enthalten ganz sinnvolle Annahmen zu den im Schnitt erzielten Nettomieten (also Mieten abzgl. der nicht umlegbaren Bewirtschaftskosten).

Für unseren Bottom-Up ansatz haben wir folgenden Ansatz gewählt:

1. Wir starten zunächst mit den Objekten, für die ein tatsächlicher Mietertrag ausgewiesen wird. Das ist ja aufgrund der Regelungen nur 17 Objekte mit einen “gutachterlichen Verkehrswert” von ca. 1,4 Mrd oder knapp 52% des konsolidierten Immobilienvermögens von 2,6 Mrd. Euro.

2. Wir nehmen den für 2011 als tatsächlich erwarteten Mietertrag pro Objekt, ziehen die durchschnittlichen nicht umlegbaren Bewirtschaftskosten ab und errechnen eine Nettomietrendite.

3. Im dritten Schritt setzen wir dann diese Nettorendite ins Verhältnis zu den Mieten im Dekareport und schauen, um wieviel man den Verkehrswert anpassen muss um auf den Deka Wert zu kommen.

Das Ergbnis kann in der folgenden Tabelle “bewundert” werden:

Objekt V.Wert 2010 Netto 2011 Netto Soll Tats. Wert Discount
           
Belgien, Leop 33.1 1.54% 5.3% 9.6 -70.89%
Belgien Rue Mont 23.1 4.47% 5.3% 19.5 -15.65%
Frankreich, Tour Mirabeau 250.0 4.12% 4.8% 214.7 -14.14%
Lux K2 56.8 4.44% 5.7% 44.2 -22.12%
Warschau ocus 121.1 3.67% 6% 74.0 -38.90%
Warschau met 166.0 4.10% 6% 113.3 -31.73%
IT Il Borgo 40.4 5.13% 5.2% 39.8 -1.38%
IT Vald 149.6 5.78% 5.2% 166.4 11.20%
IT Bodio 91.0 4.27% 5.2% 74.8 -17.79%
Polen 147.4 4.67% 6% 114.7 -22.16%
Rum2 16.2 4.87% 7% 11.3 -30.39%
Schweden 1 67.3 5.02% 4.5% 75.1 11.60%
Tschechien 34 52.4 4.14% 5.8% 37.4 -28.64%
Tschechien 35 34.9 4.92% 5.8% 29.6 -15.21%
Tschechien 36 92.9 5.65% 5.8% 90.6 -2.52%
Tschechien 37 24.1 4.47% 5.8% 18.6 -22.97%
Tschechien 38 25.3 4.95% 5.8% 21.6 -14.74%
SUMME 1,391.6     1,155.2 -16.99%

D.h. also bei den Objekten deren Mietertrag tasächlich ausgewiesen wird, errechnet sich ein Discount von 17% auf den ausgewiesenen Verkehrswert wenn man die Deka Renditen als Ausgangspunkt nimmt.

Für die anderen Objekte müssen wir uns mit einer Näherung behelfen. Im Schnitt betragen für die obigen Objekte die tatsächlich für 2011 geplanten Mieten 87% des gutachterlichen Mieterertrags. Wenn man diesen Prozentsatz näherungsweise auf alle anderen Objekte anwendet, kann man dann (abzüglich Bewi Kosten) wieder mit den Deka Vergleichswerten einen “fairen Wert ermitteln.

Die restlichen Immobilien könnte man dann wie folgt bewerten:

Objekt Wert 31.12.2010 Netto 2011 Netto Soll Tats. Wert Discount
GB Watling 68.5 4.92% 4.7% 71.8 4.76%
GB Alder 67.0 4.46% 4.7% 63.6 -5.13%
Frankreich, Futura II 38.9 3.96% 4.8% 32.1 -17.45%
Belgien, Brüssel 13.6 7.20% 5.3% 18.5 35.80%
Lux K2 58.3 3.89% 5.7% 39.8 -31.80%
Portugal Epo 19.2 5.06% 5.9% 16.5 -14.22%
Portugal Rua 36.4 4.98% 5.9% 30.7 -15.67%
Frankreich Paris 125.0 3.64% 4.8% 94.9 -24.11%
Frankreich, Toulouse 31.5 4.60% 6% 24.2 -23.26%
Belgien Av Louise 85.3 4.10% 5.3% 66.0 -22.68%
Belgien Esp. O 1 36.6 3.95% 5.3% 27.3 -25.53%
Belgian Esp. 2 43.8 4.15% 5.3% 34.3 -21.68%
Europarco II 99.8 5.08% 5.2% 97.5 -2.31%
Japan 48.3 6.33% 6% 51.0 5.47%
Kanada 289.1 4.53% 6.5% 201.6 -30.25%
Kanada 85.9 5.21% 6.5% 68.9 -19.81%
Kanada 43.0 3.57% 6.5% 23.6 -45.10%
Rumänien 44.3 3.00% 6.5% 20.4 -53.85%
           
Summe 1,234.5     982.4 -20.42%

Hier würden wir also einen Abwertungsbedarf von ca. -20,5% auf den aktuellen NAV sehen.

Insgesamt würde man auf Basis der Deka Zahlen den Bruttoimmobilienbestand mit ca. 2.14 Mrd EUR statt den ausgewiesenen 2,61 Mrd. bewerten, also ein Abschlga von 18,6% auf den Wert der Immobilien 2010. Bereinigt um die Cashquote von ca. 8% macht das dann einen Abwertungsbedarf von ca. 17% auf das Fondsvolumen.

Bezogen auf den aktuellen NAV von 44.22 EUR wären wir dann bei einem Liquidationswert vor zusätzlichen Schliessungskosten von 36,70 EUR.
Aktuell steht der Degi International bei ~25 Euro, was einem Abschlag von 30%, bzw. einer Upside von 50% entspricht. Von daher fühlen wir uns mit unserer Position auch im Abwicklungsfall immer noch wohl. Natürlich hätten wir lieber von Anfang an zu 25 gekauft – aber bei 28€ stellte sich die Situation ja ähnlich dar.

Transaktionen und KW19

So anbei das Portfolio der KW19

MMI&M: +4,78%
Benchmark: +6,30%
DAX: +7,07%
MDAX: +7,43%
Eurostoxx: +4,88%

Total Produce wurde ein kleines bisschen aufgestockt:

Name VWAP VWAP_VOLUME 15% Anzahl Aktien max. Volumen
Total Produce 0.432904748 788412 118261.8 51,196.09 €

Wir haben intern kräftig diskutiert, ob wir Griechen-Bonds aufnehmen sollen. Eine Rendite von 25% für ein Jahr bis Mai 2012 preist schon einen ganz schön heftigen Haircut ein. Wir haben uns allerdings auf Grund der unsicheren politischen Lage gegen die Bonds entschieden. Mal schauen wie es sich da weiterentwickelt.

Asian Bamboo – Ergebnisprognosen der Analysten

Nur nochmal so aus Interesse, wie denn die Analystenschätzungen bislang aussahen:

MM Warburg rechnet mit 3,68 EUR pro Aktie in 2011

CSLA hatte in Ihrer Studie 3,86 EUR pro Aktie für 2011

Silvia Quandt hat Ihren Recherchen zu Folge für 2011 mit 3,91 EUR gerechnet.

Nach 0,62 EUR Ergebnis pro Aktie im ersten Quartal dürften hier wohl einige Anpassungen nacherfolgen. Ob das im Kurs drin ist oder nicht ist natürlich eine andere Fage.

Asian Bamboo – Quartalsbericht Q1 2011

Da ist er endlich, der Q1 Bericht von Asian Bamboo.

Aber wenden wir uns erstmal den “nackten” Zahlen zu:

Es wurden in Q1 2011 0,62 EUR pro Aktie verdient nach “angepassten” 0,43 EUR in Q1 2010, ein satter Anstieg um 44%. Die Aktie macht einen ordentlichen Satz nach oben!

Ein schneller Blick in den Q1 Bericht 2010 zeigt, dass man eigentlich 2 “bereinigte” Ergebnise als Vergleichswert zur Auswahl hat. Einmal mit Papierprodukten, von 0,65 EUR, einmal ohne Papier, ohne Währung und ohne SAR von 0,78 EUR. Die aktuelle Zahl von 0,62 EUR scheint ohne Papier zu sein, man weiss aber nicht ob jetzt Währungen und SARs berücksichtigt sind.

Wir hatten ja in einem unserer früherer Beiträge erwähnt, dass durch die (jetzt) richtige Bilanzierung der Assets die Abschreibungen steigen und die ausgewiesene Marge zwangläufig fallen muss. Die jetzigen 36% vergleichen sich zu urspr. 45% bzw. 64% im ausgewiesenen Q1 ohne Abschreibungen.

Die Abschreibungen werden in der GuV leider nicht explizit ausgewiesen, aber in der Cashflowrechnung findet man unter “Aufwendungen aus der Abnahme langfristiger Pachtvorauszahlungen” einen Wert von 2.7 Mio EUR für Q1 2011 und 1.5 Mio EUR für Q1 2010.

Zwischenfazit 1: Die hohe ausgewiesene Steigerungsrate beim Quartalsergebnis stammt vollständig aus der nachträglichen Reduzierung des Vergleichsquartals. Wie genau das Vorjahresesergebnis adjustiert wurde ist allerdings für uns nicht direkt ersichtlich.

Ganz interessant auch die Aussagen zur Papierproduktion aus der Umsatzanalyse auf Seite 12:

Im ersten Quartal 2010 verbuchten wir aus Verkäufen von Papierprodukten Umsatzerlöse in Höhe von 2,3 Mio. EUR sowie diesbezügliche Umsatzkosten in Höhe von 2,2 Mio. EUR. Da wir diesen Geschäftszweig mittlerweile einem assoziierten Unternehmen (Haoming) zugeordnet und folglich im ersten Quartal 2011 keine Umsatzerlöse und -kosten aus den Verkäufen von Papierprodukten gebucht haben, sind Vorjahresvergleiche auf Quartalsbasis ohne Berücksichtigung dieser Posten aussagekräftiger.

Auf Seite 21 steht Folgendes:

Die im Geschäftsbericht 2010 dargestellten rechtlichen Konzern- und Organisationsstrukturen haben sich zum 31. März 2011 nicht verändert.

Wir haben weder Zeit noch Lust jetzt in IFRS Kommentaren nachzulesen, aber eine “Ausbuchung” von Umsätzen ohne Veränderung der Beteiligungsstrukturen erscheint zumindest ungewöhnlich. Für Asian Bamboo hat das natürlich den netten Nebenffekt, dass dadurch die Gesamtmarge besser aussieht weil das Papiergeschäft nicht besonders profitabel war.

Mit dem Papiergeschäft wäre die Marge (Annahme: Umsatz 2,3 Mio, 0,1 Mio Ergebnis wie 2010) nur bei (9,5+0,1)/(26.5+2.3)= 33,3%

Zwischenfazit 2: Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum plötzlich ohne Änderung der Konzernstruktur das unprofitable Papiergeschäft aus den Umsätzen “verschwindet”. Dadurch verbessert sich die ausgeweisene Marge um ca. 2.7%

Die aussergewöhnliche Kreativität der Buchhaltung wird auch der Verbuchung der Investitionen für die Faserproduktion unter Beweis gestellt.

Auf Seite 14 steht dazu Folgendes:

Wir tätigten im ersten Quartal eine Vorauszahlung in Höhe von rund 5,8 Mio. EUR an Zhongzhu für den Start der Bambusfaserfertigung. Diese Vorauszahlung ist in der Bilanz in den “Sonstigen finanziellen Vermögenswerten” unter den kurzfristigen Vermögenswerten erfasst.

Das ist schon mal sehr interessant, denn eigentlich sollte eine Investition sich ja irgendwo im Anlagevermögen wieder finden und nicht in den sonstigen kurzfristigen Vermögensgegenständen. Auch steht nirgends, was denn das Investitionsvolumen insgesamt ist.

Ein kurzer Blick in den Einzelabschluss der AG zeigt auf Seite 2 einen ganz interessanten Satz:

Weitere EUR 24,0 Mio. wurden der im Berichtsjahr gegründeten Bamboo Industrial (Hong Kong) Co., Ltd. für Investitionen in die Bambusfaserproduktion als Darlehen mit einer Verzinsung von 3% p.a. und einer Laufzeit von fünf Jahren ausgereicht. Für die Gründung selbst wurden HKD 10.000 (= TEUR 1) investiert.

Daraus könnte man schliessen, dass man insgesamt 24 Mio für die Bambusfaser Produktion angesetzt hat, also noch 19 Mio EUR kommen werden.

Jetzt kommt was, was wir nicht wirklich verstehen: “Shaowu Zhongzhu” ist ja keine Tochtergesellschaft sondern “Kooperationspartner”. Im Geschäftsbericht 2010 steht dazu noch Folgendes:

Der Start des Projekts zur industriellen Fertigung von Bambusfasern ist die allerwichtigste unternehmerische Initiative seit unserem Börsengang im November 2007. Als Marktführer in der Bambusindustrie und aufgrund unserer Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, der Partnerschaft mit Shaowu Zhongzhu, der Finanzkraft der Gesellschaft und des direkten Zugangs zu Rohstoffen sind wir für den Eintritt in diesen Geschäftszweig
gut positioniert.

In der ersten Phase, die im März 2011 bereits den ersten Output generierte, agiert Shaowu Zhongzhu als OEM Anbieter
(„Originalhersteller“/„Original Equipment Manufacturer“).

Um das jetzt also richtig zu verstehen:

Nicht Asian Bamboo selber oder eine Tochtergesellschaft baut die Anlage sondern die Firma “Shaowu Zhongzhu” ist so freundlich das zu übernehmen. Die 5,8 Mio sind auch nur eine “Vorauszahlung”, es wird nirgends erwähnt, wieviel das Projekt eigentlich kostet und ob wann und wie der Übergang stattfinden soll.

Im Geschäftsbericht 2010 auf Seite 18 findet man noch folgende Passage:

Wir haben die Produktion im März 2011 aufgenommen und planen für dieses Jahr eine Produktionsmenge von 15.000 Tonnen. Unsere jährliche Produktionskapazität wird sich schrittweise auf 50.000 Tonnen im Jahr 2012 sowie möglicherweise 100.000 Tonnen im Jahr 2013 erhöhen. Das Management der Anlieferung sowie die Logistik in Bezug auf die Bambusstämme fallen in unseren Verantwortungsbereich, und wir werden einen Großteil der Nachfrage selbst abdecken können.

Muss man das so interpretieren, dass die eigentliche Wertschöpfung beim Kooperationspartner liegt und man nur die Bambusstämme anliefert ? Die Formulierung könnte das nahe legen.

Etwas seltsam ist auch der Inhalt früherer Pressemeldungen im Zusammenhang mit dem Kooperationspartner, z..B. aus dem Jahre 2009

Demnach war der Kooperationspartner schon 2009 der größte Bambus Celluloseproduzent in China:

About Shaowu Zhongzhu:

Shaowu Zhongzhu is the largest bamboo pulp production company in China and the company is currently owned by Zhongzhu Paper Industry Group Co., Ltd., a privately owned company. Currently the annual production capacity is around 100,000 tons, which is estimated to increase to 150,000 tons by 2010. The company mainly produces high-end copy paper and pulp with bamboo as its main raw material.

Das ist schon sehr nett, dass man dann Asian Bamboo “hilft” eine Konkurrenzproduktion für das eigene (zukünftig angepeilte) Geschäft aufzubauen, aber wirklich verstehen tun wir das nicht?!?

Zwischenfazit 3: Die Art und Weise wie die Bambusfaserproduktion aufgebaut wird (Entwicklung und Bau durch eigentlich ein Konkurrenzunternehmen, Ausweis der Kosten als “kurzfristiges finanzielles Investment”) ist zumindest ungewöhnlich. Es ist nicht klar, wieviel tatsächlich investiert werden muss.

Ein letzter Punkt: Im Q1 Bericht wird noch empfohlen, sich durch Lesen des Lenzing Ag Geschäftsbericht weiterzubilden, dem weltweiten Marktführer in der Viskose Herstellung.

For investors wishing to learn more about the market environment for viscose, which is a product produced out of cellulose fibre, the web-site of Lenzing AG, a leading producer of these materials and a listed company on the Vienna stock exchange, is a good starting point.

Was bei Lenzing am ersten auffällt ist die Tatsache, dass die Margen beim Weltmarktführer nur halb so hoch sind wie die geplanten Margen bei Asian Bamboo.

Fazit: Die Zahlen von Asian Bamboo bleiben sehr schwierig zu durchschauen, da man nicht genau weiss wie die Vorperioden adjustiert worden sind. Und es ist eine Menge adjustiert worden! Es verschwinden Geschäftsbereiche (Papier) ohne wirkliche Erklärung und der Aufbau des Bambusfasergeschäftes durch den Kooperationspartner erscheint zumindest ungewöhnlich.


P.S. Unsere Frageliste wurde übrigens trotz mehrfachen Nachfragens nicht beantwortet

AIRE KGaA – Grevenkamp über 10%

Da hat Herr Grevenkamp aber recht schnell geschaltet. Laut dieser Meldung hat er jetzt auf über 10% aufgestockt, die letzte Meldung vom 4. Oktober war 5.375%.

Name: Hubert Grevenkamp

Staat: Deutschland

Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG

Herr Hubert Grevenkamp, Deutschland, hat uns mit Schreiben vom 10. Mai 2011

gemäß § 21 Abs. 1 WpHG (Aktie) mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der

AIRE GmbH & Co. KGaA, Speicherstrasse 55, 60327 Frankfurt am Main, am 5. Mai

2011 die Schwelle von 10% überschritten hat und 10,04% (entspricht 424.000

Stimmrechten) betrug.

Frankfurt am Main, 11. Mai 2011

AIRE GmbH & Co. KGaA

Rückfragehinweis:
AIRE GmbH & Co. KGaA

Da hat er sich anscheinend noch eine Block von den Altaktionären gesichert und weiter zugekauft. Es bleibt weiter interessant.

.

CS Euroreal: bleibt weiter geschlossen soll aber zum IV. Quartal 2011 öffnen.

Mit dieser Pressemeldung hat die Credit Suisse angekündigt den CS Euroreal nach einem Jahr Schließung auch weiterhin geschlossen zu halten. Man will aber zum IV. Quartal 2011 wieder öffnen. Angesichts der schon jetzt recht hohen Liquidität und der anstehenden Immobilienverkäufe gehen wir davon aus, dass die Credit Suisse das ganz gut schaffen könnte. Der CS Euroreal ist immerhin einer der qualitativ hochwertigeren Fonds der Branche.

Unserer Ansicht wartet die CS das Spiel mit dem AXA Immoselect ab, der spätestens im November öffnen muss – sonst wird er abgewickelt.

Auch wenn es leicht später wird als von uns erwartet halten wir die Anlage in den CS Euroreal immer noch für sinnvoll.

DEGI International Jahresbericht 2010 – Teil 2 Genereller Bewertungsansatz

Nach dem Update des FFO Modells im letzten Post macht es sicher Sinn, sich die generelle Struktur des DEGI nochmal anzuschauen.

Im 2010 Bericht findet man die Vermögensaufstellung auf Seite 45.

Auf dieser Basis sieht die Bilanz so aus (etwas umgegliedert):

2010 Mio. EUR  
Immo direkt 1,116  
Immo indirekt 832  
Ford. an Immog. 152  
–> Zwischensumme Immo   2,100
sonst. Ford 40  
Cash u.a. 184  
Gesamt Aktiva 2,324  
 
Bankkredite 556  
andere Verb. 45  
Rückst. 84  
–> Zwischensumme Verb.   685
“EK” 1,639  
Gesamt Pasiva 2,324

Jetzt muss man aber aufpassen, denn diese Aufstellung ist nicht konsolidiert, d.h. die Immobiliengesellschaften sind nur zum Teil (mit Ihrem EK) enthalten. Man könnte jetzt die einzelnen Objekte durchgehen, aber einfacher ist es, man nimmt die Übersicht auf Seite 3 bei der das gesamte Immobilienvermögen mit 2.621.9 Mio. EUR ausgewiesen ist. Damit kann man sich relativ einfach eine “konsoldierte” Bilanz basteln, die wie folgt aussieht

2010 Kons Mio. EUR  
Immo direkt 1,116  
Immo indirekt 1,354  
Ford. an Immog. 152  
–> Zwischensumme Immo   2,622
sonst. Ford 40  
Cash u.a. 184  
Gesamt Aktiva 2,846  
 
Bankkredite 1,078  
andere Verb. 45  
Rückst. 84  
–> Zwischensumme Verb,   1,207
“EK” 1,639  
Gesamt Pasiva 2,845

Das ist u.a. wichtig, um den “Hebel” auf die Immobilienpreise zu rechnen. 1,6 Mrd. EK stehen 2,6 Mrd. Immobilien gegenüber, d.h. eine Veränderung der Immobilienpreise um z.B. 1% zieht eine Veränderung beim Anteilswert von (2,6/1,6) = 1.625% beim Anteilswert mit sich.

Daraus ergibt sich quasi auch ein Break even für weitere Abwertungen: Bei einem aktuellen Kurs von 25 EUR und einem NAV von ungefähr 44 EUR dürfen die Immobilien c.p. um (44-25)/44/1.625 = 26.6% abwerten (inkl. Vorfälligkeit etc.), damit man zumindest den aktuellen Börsenwert zurückbekommt.

Zwischenfazit 1: Aktuell besteht ein Hebel von ca. 1.6 auf die Bewertung der Immobilien. Als Breakeven (inkl. Kosten) dürfen die Immobilien maximal um 26,6% abwerten um den aktuellen Börsenkurs nicht zu unterschreiten.

Als “reality check” kann man sich gleich die 2 Abwertungen des Jahres 2011 anschauen. Die erste war Kanada:

20. Januar 2011

Am 20. Januar 2011 ist der Anteilwert des DEGI INTERNATIONAL von 45,61 Euro um
0,41 EUR auf 45,20 Euro je Anteilschein zurückgegangen. Dies entspricht einem
prozentualen Preisrückgang von ca. 0,90 %. Ursache für diesen Rückgang des Anteilpreises
war die Bewertung einer Immobilie in Kanada.

Im Folgenden erhalten Sie weitere Informationen zu der in den Anteilpreis eingegangenen
Bewertung:

T2P1K3 Calgary, 9th Avenue 207/213, West Tower

Verkehrswert bisher (anteilig): 238,4 Mio. CAD
Verkehrswert aktuell (anteilig): 213,7 Mio. CAD

Wertänderung (anteilig): -24,7 Mio. CAD (entspricht ca. 18,4 Mio.
EUR)

Die negative Wertänderung entspricht einem Rückgang von 10,4 % bezogen auf den
bisherigen Verkehrswert. Hauptgründe für die Reduzierung des Verkehrswertes sind die
Anpassungen des Liegenschaftszinssatzes und der marktüblich erzielbaren Mieten.

Das ist eine Wertveränderung von “nur” 10,4% für den Wertansatz des Objekts in Kanada. So ganz nachvollziehbar ist das nicht. Laut Objektliste ist die Immobilie für 13.7 Jahre und auf 100% vermietet. Allerdings beziehen sich dei 10,4% ja auf den Wertansatz des Objekts. Lt. Objektliste ist das Objekt auf Beteiligungsgesellschaftsebene mit 44% fremd finanziert, die 10,4% auf den Wertansatz (also 56%) entsprechen dann 5,8% Abwertung für das Objekt an sich. Das wäre deutlich “innerhalb” des impliziten Abschlags. Andererseits stellt sich die Frage, weshalb man jetzt abwertet. Vermutlich wird man das Objekt wahrscheinlich in einer nächsten Runde verkaufen und will das jetzt an den wahrscheilichen Verkaufspreis anpassen.

Zwischenfazit 2: Schon interessant, dass ein eben gebautes Objekt mit langfristigem Mietvertrag noch abgewertet werden muss. Allerdings hält sich die Abwertung mit 5,8% auf den Gesamtbetrag noch in Grenzen.

Die nächste Veränderung im März war wie folgt:

Bewertungen:
0021012 Bukarest, Armand-Calinescu 2-4, „Millennium Business Center“
Verkehrswert bisher (anteilig): 44,3 Mio. EUR
Verkehrswert aktuell (anteilig): 37,5 Mio. EUR
Wertänderung: -6,8 Mio. EUR
0077190 Voluntari, Soseaua Pipera-Tunari 4c, „Construdava Business Center“
Verkehrswert bisher (anteilig): 16,2 Mio. EUR
Verkehrswert aktuell (anteilig): 13,1 Mio. EUR
Wertänderung: -3,1 Mio. EUR
Die negative Wertänderung für das Objekt „Millennium Business Center“ entspricht einem Rückgang
von 15,3% bezogen auf den bisherigen Verkehrswert und bei „Construdava Business Center“ von
19,1%. Gründe für die Reduzierung der Verkehrswerte sind u.a. die marktbedingten Anpassungen
des Liegenschaftszinssatzes, der marktüblich erzielbaren Mieten und der gesunkenen
Nettomieterträge.

Das Millenium Businesscenter ist ja abgebrannt. Irgendwie ist man zwar versichert, aber anscheinend doch nicht ganz. Das andere Rumänische Objekt ist zu 88% vermietet und eines der wenigen, wo ein tatsächlicher Mietertrag angeben ist. Hier sieht man, dass bislang die “gutachterliche Miete” 1.4 Mio pro Jahr betragen hatte, in 2010 nur 1,2 Mio erlöst wurden und in 2011 nur mit einer Mio. gerechnet wird. 7,7% Brottokaltmiete auf so ein Objekt scheint jetzt zwar OK zu sein aber auch nicht extrem konservativ bewertet.

Zwischenfazit 3: Bei den beiden Rumänischen Objekten wurde zwar relativ stark abgewertet, wirklich konservativ sieht das aber immer noch nicht aus.

Fazit: Inkl. aller Kosten usw. hat man beim DEGI Spielraum von ca. 26,5% für eine Abwertung des Immobilienvermögens auf aktueller Basis. Ein recht neues Objekt in einem nach wie vor boomenden Land musste mit knapp 6% abgewertet werden, Objekte in einem schwächeren Land zwischen 15-20%. Damit sieht man schon, dass eine Realiserung der Buchwerte eher unrealistisch ist, die Frage bleibt wie hoch ein realistischer Abschlag aussehen könnte.

Was wir lesen – Rückspiegel Kelenderwoche 18

Schlechtes Quartal für Einhorn:

Krisenbericht Links von Rick Bookstaber:

Gabelli Focus Five Liste von interessanten US Werten

Schöne Zusammenfassung eines Value Kongresses

Bill Gross über US Staatsanleihen und schleichende Enteignung durch negative reale Zinsen

Graham & Doddsville Newsletter

Sam Antar zu nicht ganz koscheren Bilanzierungsmethoden bei Green Mouitain mit 2 Posts, hier und hier.

Pat Dorsey Linksammlung bei Morningstar. Registrierung erforderlich.

Degi International Jahresbericht 2010 – Teil 1 Aktualisierung FFO Bewertungsmodell

Seit ein paar Tagen ist der DEGI International Jahresbericht online und zwar hier. Wie schon im ersten DEGI International Artikel und in den allgemeinenen Beiträgen zu den OIs angemerkt, kann ein Anhaltspunkt für eine Bewertung der FFO (Funds from Operations) sein, analog den REITs.

Aufgrund des speziellen Reportings der OIs kann man so eine Zahl leider nur für den Direktbestand ausrechnen, für die indirekten Beteiligungen ist das aufgrund des speziellen Reportings (kein direkter Ausweis für Mieten o.ä.) nicht möglich.

Ein Vergleich der Zahlen aus dem Bericht 2010 mit dem Stand 2009 zeigt, dass der FFO doch zurückgegangen ist

DEGI In 2009 Degi Int 2010
Mieteinnahmen 95.1 78.8
Sonst. Einnahmen 5.0 3.3
Kosten Bew -18.0 -19.5
Zinsen -29.4 -24.3
FFO 52.7 38.3
Bewertung Direktbestand 1,349.5 1,116.0
     
FFO Yield 3.90% 3.43%
FFO Multiple 25.6 29.1

Zwar sind der Bestand durch Verkäufe und/oder Abwertungen ebenso wie die Mieten um ca. 20% zuürckgegangen, leider haben sich die Bewertschaftungskosten absolut sogar erhöht.

Hier lohnt sich nochmal ein Blick in die Details. Der Bericht 2010 sagt folgendes:

Die auf die Mieter nicht umlegbaren Bewirtschaftungskosten in
Höhe von 19,5 Mio. EUR umfassen die Betriebskosten von 13,3
Mio. EUR, die Instandhaltungskosten von 3,2 Mio. EUR, die Kosten
der Immobilienverwaltung von 1,9 Mio. EUR und sonstige Kosten
von 1,1 Mio. EUR. Die nicht umlegbaren Kosten der Immobilienverwaltung
stellen Kosten der externen Verwalter im Ausland dar.
In den Bewirtschaftungskosten sind Aufwendungen in Britischen
Pfund (GBP) in Höhe von umgerechnet 1,1 Mio. EUR und Polnischen
Złoty (PLN) von umgerechnet 8,8 Mio. EUR enthalten, die
durch die Bewirtschaftung der Objekte in London und Warschau
entstanden sind.

Die entsprechende Passage 2009 lautet:

Bewirtschaftungskosten
Die auf die Mieter nicht umlegbaren Bewirtschaftungskosten
in Höhe von 18,1 Mio. EUR umfassen die Betriebskosten von
13,8 Mio. EUR, die Instandhaltungskosten von 1,7 Mio. EUR, die
Kosten der Immobilienverwaltung von 1,8 Mio. EUR und sonstige
Kosten von 0,8 Mio. EUR. Die nicht umlegbaren Kosten der Immobilienverwaltung
stellen Kosten der externen Verwalter im Ausland
dar. In den Bewirtschaftungskosten sind Aufwendungen in
Britischen Pfund (GBP) in Höhe von umgerechnet 1,2 Mio. EUR
und Polnischen Zloty (PLN) von umgerechnet 4,1 Mio. EUR enthalten,
die durch die Bewirtschaftung der Objekte in London und
Warschau entstanden sind.

D.h. also, dass für die Verschlechterung der FFO Rendite auf den Buchwert ist hauptsächlich der Anstieg der Bewertschaftungskosten der beiden Polnischen Objekte im Direktbestand verantwortlich. Deren Buchwert liegt bei knapp 280 Mio. oder gut 25% des Direktbestands.

Aber rechnen wir mal mit den aktuellen 3,43% FFO Yield weiter. Bei einem aktuellen Kurs von 25 EUR würde man (anteilsmässig) zu einem Discount von 43% (NAV 44 EUR) kaufen, umgerechnet ergibt das eine FFO Yield von gut 6,04% oder einem Multiple von 16,5. Das wäre deutlich schlechter als der 12,8 Multiple auf Basis der 2009er Zahlen und damit auch weniger Upside.

Rechnet man die 4,7 Mio zusätzlichen BeWi Kosten Polen raus, wäre man bei einer FFO Yield von 6,78% und einem Muliplier von 14.8.

Auf Basis unser damaligen Szenarien für den Multiplier (15x/20x/25x) und einer Wahrscheinlichkeitsannahme von (35%/50%15%) sowie Abwicklungskosten von 10% wären wir dann bei einem Fair Value von nur noch 29,02 EUR bzw. 32,60 EUR wenn man die “Sonderaufwendungen” bereinigt, auf jeden Fall deutlich weniger als die 37 EUR aus unserem ursprünglichen Case.

Fazit Teil 1: Auf Basis der aktualisierten 2010er Berichtszahlen sieht die Bewertung nach unserem FFO Modell nicht mehr ganz so attraktiv aus, insbesondere stark gestiegene Bewirtschaftungskosten ergeben bei einem FFO Multiple Ansatz deutlich geringere Werte als dies auf Basis der 2009er Zahlen der Fall war. Allerdings zeigt dies auch klar die Limitierung eines FFO Multiple Ansatzes

« Older Entries Recent Entries »